7. April 2017

Antiziganismus bekämpfen - nicht nur am Internationalen Tag der Roma

PRESSEMITTEILUNG – Brüssel, 7. April 2017

Roma sind mit etwa 11 Millionen die größte marginalisierte Gruppe in Europa. Sie sind Opfer von Rassismus und massiver sozialer Ausgrenzung: 90% der Roma leben unter der Armutsgrenze, 20% haben keine Krankenversicherung und die Lebenserwartung von Roma ist wesentlich niedriger. Dazu Terry Reintke, Europaabgeordnete aus Gelsenkirchen:

„Es braucht endlich den politischen Willen, die Diskriminierung von Roma entschieden zu bekämpfen. Roma leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem gesellschaftlichen Zusammenleben. Wie zum Beispiel Erika aus Budapest, die als Modedesignerin arbeitet oder wie Kefaet aus Essen und Prizren im Kosovo, der als Rapper Musik macht. Statt plumper, rechtspopulistischer Hetzte, sollten wir genau das in den Vordergrund stellen.“

Eine konkrete Herausforderung für viele Mitbürger*innen aus Rumänien und Bulgarien, unter ihnen viele Roma, ist der mangelnde Zugang zur Gesundheitsversorgung. Dazu hat die Gelsenkirchener Europaabgeordnete eine Anfrage an die Europäische Kommission gestellt. Aus der Antwort der Kommission geht hervor, dass für die Jahre 2015 und 2016 insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, um den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu verbessern. Unter anderem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds wird auch die Clearingstelle der Diakonie und Stadt in Gelsenkirchen co-finanziert. Ziel der Clearingstelle ist es, die den Versicherungsstatus von Zugezogenen zu klären.

„Wir brauchen konkrete Initiativen auf lokaler Ebene, die die Gesundheitsversorgung von Roma verbessern. Das Engagement des Landes und der GRÜNEN Gesundheitsministerin Barbara Steffens ist darum zu begrüßen.“, so die EU Abgeordnete. „Die Zeit ist überfällig für eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Antiziganismus. Nicht nur am 8. April, dem Internationalen Tag der Roma, sondern jeden Tag!“