11. Juni 2018

Aktion #supportallcolours zur Fußball-WM

Am 14. Juni 2018 beginnt die Herren-Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Die Wahl Russlands als Gastgeberland eines der größten internationalen Sportereignisse ist umstritten. Unter Putins Regime hat Russland einen Backlash erlebt: Demokratie und Transparenz, Presse- und Meinungsfreiheit, Menschenrechte und die Rechte von Minderheiten werden angegriffen. Die LGBTI*-Community in Russland ist Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt. Daher hat die LGBTI*-Intergroup des Europäischen Parlaments unterstützt von den Fraktionen der Grünen, Sozialdemokrat*innen, Liberalen und Linken eine gemeinsame Aktion geplant, um auf die Lage der Menschenrechte in Russland während der Fußball-WM aufmerksam zu machen.

 

Wie läuft die Kampagne ab?

Am Dienstag, dem 12. Juni 2018, verschicken Terry Reintke und Daniele Viotti als Vorsitzende der LGBTI*-Intergroup Regenbogen-Schnürsenkel an die Spieler der europäischen Teams, die bei der WM antreten. An alle Teams wird auch ein Brief in der jeweiligen Landessprache geschickt. Der deutschsprachige Brief, der an das DFB-Team geht, kann hier gelesen werden.

Wenn die Spieler die Schnürsenkel beim Training oder privat tragen, ein Foto auf Facebook, Twitter oder Instagram teilen, setzen sie unter dem Hashtag #supportallcolours ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie und ein Zeichen der Solidarität mit Menschenrechtler*innen und der LGBTI*-Community.

Parallel bitten wir Multiplikator*innen aus Politik, queerer Community und Verbänden, die Aktion zu unterstützen.

 

Hintergrund zur Situation von LGBTI* in Russland

Homosexualität ist in Russland tabuisiert. Russland erkennt keine gleichgeschlechtlichen Partnerschaften an und verbietet auch die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare im Ausland.

In vielen Regionen Russlands verbietet ein sogenanntes Anti-Propaganda-Gesetz Information und Aufklärung über nicht-traditionelle Arten des Zusammenlebens für Minderjährige, teilweise sogar für Erwachsene. Dieses Gesetz hat zum Verbot von Demonstrationen und Webseiten geführt und die Debatte um die Rechte von LGBTI* aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Der Europarat verurteilte das Gesetz, weil es gegen Versammlungsfreiheit und Meinungsäußerung verstoße. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bewertet es als Verstoß gegen die Menschenrechtskonvention und die UN als Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot.