25. Oktober 2017

EU-Parlament: Neue Richtlinie für Karzinogene Stoffe am Arbeitsplatz

Pressemitteilung – Brüssel, 25. Oktober 2017

 

EU-Parlament: Neue Richtlinie für Karzinogene Stoffe am Arbeitsplatz

Europaabgeordnete Terry Reintke fordert rasche Umsetzung in Deutschland

 

Heute hat das Europäische Parlament beschlossen, durch eine Beschränkung von karzinogenen Stoffen am Arbeitsplatz die Arbeitnehmergesundheit EU-weit zu stärken.

Für die Gelsenkirchener Europaabgeordnete Terry Reintke ist klar: „Die neue Verordnung ist ein erster wichtiger Schritt, die Arbeitnehmerrechte auch in Deutschland dahingehend zu stärken, dass mit hoch gesteckten Grenzwerten für gesundheitsgefährdende Stoffe wie Chromium VI und Hartholzfeinstaub die Gesundheit der Arbeitnehmer zunehmend geschützt wird.

Die Kommission wird bis zum ersten Quartal 2019 ermessen müssen, ob eine weitergehende Gesetzgebung beantragt wird, die dann endlich auch Substanzen mit abdeckt, die gesundheitsschädlich für die Fortpflanzung von Lebewesen sind. Die ist eine langanhaltende grüne Forderung, an der wir weiterhin festhalten.

Vor diesem Hintergrund ist es jetzt umso wichtiger, dass in Deutschland die Dieseldebatte nicht weiter verschleppt wird. Denn auch die Feinstaubbelastung im öffentlichen Raum trägt momentan weiterhin zu einer Kostensteigerung bei den Krankenkassen und einem Verlust der Lebensqualität der deutschen Bevölkerung bei.“

Die neue Regelung betrifft besonders Arbeitnehmer im Bausektor, der holzverarbeitenden, chemischen und automotiven Industrie, im Gesundheitswesen, in Krankenhäusern sowie in der Lebensmittel- und Textilherstellung.

Jedes Jahr sterben 100.000 Menschen als Folge einer beruflich verursachten Krebserkrankung, welche mit 53% immer noch die Hauptursache für arbeitsbedingte Todesfälle in der EU ist. Die neue Richtlinie ist ein wichtiger Schritt, den Kontakt von Arbeitnehmenden mit Schadstoffen zu reduzieren. Die neue Vorschrift verlängert die medizinische Begleitung auch nach der Beendigung des Schadstoffkontaktes, da es Belege gibt, dass sich Folgekrankheiten erst viele Jahre nach dem Kontakt mit toxischen Substanzen entwickeln.

Terry Reintke von den GRÜNEN sitzt im Arbeitsausschuss (EMPL) des Europäischen Parlaments.