ThemenEuropa
29. März 2016

Vor Ort: Ein Tag im Zeichen des Datenschutzes

Der 12. März stand für Terry Reintke komplett im Zeichen des Datenschutzes. Schon gegen Mittag begann der Tag mit einem Besuch der Gelsenkirchener Firma Cryptovision im Wissenschaftspark. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Verschlüsselungstechnik und wirkt damit in die ganze Welt. Der neue Personalausweis von Nigeria wird beispielsweise durch Verschlüsselungstechnik made in Gelsenkirchen gesichert. Dieser beinhaltet nämlich nicht nur persönliche Daten, sondern auch reales Vermögen: Sie können mit Geld aufgeladen und als Kreditkarte genutzt werden. Für viele in Deutschland eine gruselige Sammlung von Daten – in Ländern, wo viele Menschen über keine Bankkonten verfügen aber eine gute Alternativen zu Bündeln von Papiergeld.

cryptovision

Neben diesen Erfolgsprojekten und spannenden Einführungen in die mathematischen Grundlagen von Verschlüsselung stand aber auch Datenschutz im Vordergrund. Denn auch für die Datenschutzprofies steht die Kontrolle über die eigene Daten im Vordergrund. Bei Ausweisen und ähnlichem dürfen Daten nur mit Zustimmung abgefragt werden und am besten wäre es, wenn alle im Internet gesammelten Daten oder Accounts in einer eigenen Cloud liegen würden und Benutzer damit jederzeit kontrollieren könnten, wo welche Daten von jemandem gespeichert sind.

Soweit ist man leider noch nicht, aber immerhin ist absehbar, dass die neue Datenschutzrichtlinie der Europäischen Union für einheitliche und starke Rechte innerhalb der Europas sorgen kann.

cryptoparty2

Weniger politisch oder mathematisch, aber technisch ging es am Abend in die Cryptoparty. Fast 20 Personen aller Altersschichten und technischen Hintergrundwissen wurden von  Jochim Selzer (Vorratsdatenspeicherung.de) in die Fragen von Email- und Festplattenverschlüsselung, Massager-Alternativen, Passwortverwaltung und anonymen Surfen eingewiesen und konnten diese auf mitgebrachten PCs oder bereitstehenden Rechnern direkt ausprobieren. Vor allem die Passwortverwaltung hatte es den Teilnehmer*innen angetan: Warum viele Passwörter melden oder – schlimmer – immer das selbe benutzen, wenn man sich nur eins merken muss und dann alle anderen aufrufen kann?

Neben einer Erfolgsgeschichte aus Gelsenkirchen blieb damit nochmal der Wert von Daten in unserer digitalen Welt hängen.